An Maria Himmelfahrt beginnt der Frauendreißiger

Heute, am 15. August, beginnt der "Frauendreißiger". Kräuter, die in den nächsten 30 Tagen gesammelt werden, gelten als besonders heilkräftig. Zu Sträußen gebunden, können sie den Winter über für Tees, zum Räuchern oder als duftender Schmuck verwendet werden. Am Hochfest Maria Himmelfahrt, wird - insbesondere in den katholischen Regionen Nordwesteuropas - das Kräuterweihfest gefeiert. Der Überlieferung nach hinterließ Maria an diesem Tag ihre Segens- und Heilkraft in Form von Heilkräutern. Traditionell sammelte man neun verschiedene Kräuter, eine als magisch betrachtete Zahl, und brachte die Sträuße zur Segnung in die Kirche.

Der botanische Hintergrund

Über den Sommer haben sich in vielen Gewürz- und Heilpflanzen ätherische Öle und andere Wirkstoffe angereichert. Der August ist daher eine günstige Zeit, um die Kräuter zu sammeln und zu trocknen. Später stecken die Pflanzen zu viel Energie in die Samenbildung oder in die Kräftigung der Wurzeln, um den Winter zu überstehen.

In Gengenbach im Kinzigtal,

südöstlich von Offenburg, wird heute der „Kräuterbüscheltag“ begangen, mit Gottesdienst, Kräuterweihe und anschließender Prämierung der aufwändig gebundenen Kräuterbüschel. Ein ansprechendes Rahmenprogramm lockt Einwohner und Besucher.

Der Wettbewerb ist eine Wertschätzung für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer und wurde 1962 eingeführt, um die Tradition des Kräuterbüschelbindens in Gengenbach zu erhalten. Die Kräuterbüschel sind oft ein generationenübergreifendes Gemeinschaftsprojekt, an dem sich Familien oder Nachbarn und Freunde beteiligen. Die Teilnahme der Kinder und Jugendlichen zeigt, dass dieses Wissen und die Fertigkeiten weitergegeben werden.

Weitere Informationen: https://www.gengenbach.info/veranstaltungen/maria-himmelfahrt-mit-festgottesdienst-und-kraeuterbueschelweihe-5027e112df